Kennt Ihr das Gefühl, wenn ihr von etwas oder jemanden Abschied nehmen müsst? Von einer bestimmten Phase, einem Traum, oder einer Person, die ihr liebt? Dieses Gefühl von Ohnmacht, zugeschnürter Brust und schlecht atmen können? Dieses nicht zu wissen, wofür man aufsteht? Dieses krampfhafte Versuchen sich Blicke, Worte und Gesten in der Erinnerung wieder herzustellen. Diesen Moment der Freude, des Glücks und der Hoffnung wieder lebendig zu machen. Die Liebe wieder zu spüren, die Nähe zu atmen.
Goodbyes hurt when the story is not finished and the book has been closed.
Vorgestern wurde ich von einem Filmteam für eine mehrteilige Serie über das Thema „Trauer“ interviewt. Ich musste tief in meiner Trauer über den Tod meiner Mutter graben. Genau beschreiben, wie sie sich anfühlt, was sie ausmacht, was mir besonders weh tat usw. Sich noch einmal in diese Tage hinein zu versetzen, hat mir nochmal komplett den Boden unter den Füßen weggezogen. Sich wieder zu fühlen wie das 18-jährige Mädchen, dass an einer Straßenecke im strömenden Regen um 21.00 Uhr abends erfährt, dass die eigene Mutter für immer fort ist, schreiend doch ohne einen Ton zu Boden zu fallen und nicht mehr atmen zu können. Dieses Gefühl ist gerade so sehr präsent, denn dieser Tag vor 2 Tagen, sollte noch schwerer für mich werden.
Wie viele von Euch mitbekommen haben, suchten/suchen wir immer noch dringend nach einer neuen Bleibe, weil unsere Wohnung aufgrund von starken Schäden am Dach, komplett saniert werden muss, was sie für mindestens 8 Wochen unbewohnbar machen wird. Freunde von uns boten uns, aufgrund ihrer Auswanderung, ihr Haus an und es schien, als würde eine himmlische Tür aufgehen. Ein Haus, mein Traum, seit vielen, vielen Jahren, ein Garten, 2 Wintergärten, echte Holzböden. Wunder-wunderschön. Ich ging hinein und war sofort verliebt.
Der Haken: 500 € teurer als unsere jetzige Wohnung. Ein Top Preis, doch einfach 500€ mehr.
Vor einigen Wochen holte mich etwas auf, wovor es mich lange grauste: das Finanzamt und die Naivität des Beginns. Hätte ich nur damals, als ich meinen Traum begann, jemanden gehabt, der mich erzog, mich an die Hand nahm und mir sagte, was zu tun wäre, würde es nun anders aussehen. Doch ich verschloss die Augen vor allem, womit ich nicht nicht auskannte. Mein Engel und Steuerberater Maik mit seinem Team, kam erst 2016 in mein Leben, doch davor war es wüst. Irgendwann kommt der Tag, an dem man verstehen muss, dass man diese Jahre wieder glattbügeln muss. Doch woher nimmt man Geld, dass man nie zurück gelegt hat? Plötzlich bewegt man sich in einem Teufelskreis, denn die Hälfte von allen Einnahmen wegzulegen, hilft ja nur für die laufenden Kosten, nicht aber für die hinter uns liegenden.
So musste ich am gleichen Tag auch von dem Wachstumswunsch Abschied nehmen. Denn was nun auf uns zukommt, wird uns alles abverlangen. Wie es aussieht werden wir hier bleiben und uns tatsächlich für 8-10 Wochen umquartieren lassen müssen.
So gibt es gerade mehrere „Baustellen“ in meinem Kopf und in meinem Herzen. Und ob ich will oder nicht, ich muss Abschied nehmen. Es liegt nicht in meiner Hand.
Goodbye? Oh no, please. Can’t we go back to page one and do it all over again?
– Winnie the Pooh
„Vor einigen Wochen holte mich etwas auf, wovor es mich lange grauste: das Finanzamt und die Naivität des Beginns.“ Das hast du so schön geschrieben, weil mich eine Eigenbedarfskündigung und das Finanzamt in Folge eines Steuerberaterfehlers 2015 im letzten Jahr fast meine Existenz gekostet hat. Ich dachte, ich schaffe es nicht und muss meinen Traum nach 7 Jahren Selbstständigkeit aufgeben, aber dann gingen zwei Türen auf, mit dem ich eine bezahlbare Whg & Atelier fand und ein Auftrag, mit dem ich das Finanzamt bezahlen konnte. In diesem Jahr habe ich neue Herausforderungen, die ich schaffen muss und ich wünsche dir, dass es auch für dich eine gute Lösung gibt. Manchmal fühle ich mich sehr alleine mit meinen Problemen. Doch dann habe ich in Gesprächen mit Berufskolleginnen festgestellt, das wir alle ähnliche Sorgen haben. Also verliere nicht den Mut, es wird alles Gut. Und das mit dem Abschied kenne ich nur zu gut, als ich meinen Papa mit jungen Jahren verlor. Er fehlt mir bis heute…fühl dich unbekannterweise gedrückt… deine Worte haben mich sehr berührt.
PS: Kannst du deinen Steuerberater empfehlen? Ich bin auf der Suche nach einem neuen, nachdem ich soviele schlechte Erfahrungen machen musste…
Mensch liebe Jana, vielen Dank für deine Nachricht. Der Kommentar ist untergegangen, so dass ich erst jetzt antworte. Ja, wir teilen alle irgendwo die gleichen Problem und Sorgen. Viele meiner engsten Freunde sind im gleichen Business :)
Ja, ich kann dir sehr gerne jemanden empfehlen: Maik Winter. Er hat sich auf Fotografen spezialisiert und ist ein Wahnsinns-Kerl. Viele, viele sind bei ihm. Du wirst es nicht bereuen :)